Zutaten
- Ansatzart: Saftgärung
- Hefe: Portwein, Sherry, Malaga oder Burgunder
- Honigsorten: Blüten- oder Wiesenhonig, Rapshonig
- optimaler Säuregehalt: 5,5 bis 6,5 g/l
- Schönung: 10 ml 15%iges Kieselsol
- Filtration: Filtration mit Filterschichten grob, mittel und EK
- 600 g frische Holunderblüten
- Honig und Zucker nach Bedarf (Gärstart 4,5 kg Honig)
- 10 ml Antigel
- 2 g Tannin
- 8 g Hefenährsalz
- Milchsäure und Zitronensäure nach Bedarf (Gärstart 60 g
- Zitronensäure)
- Kaliumpyrosulfit
- Vitamin C
- destilliertes Wasser
So geht's:
Holunderblüten haben einen intensiven Geschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Falls Ihnen der Geschmack des normalen Holunderblütenweins zu intensiv ist, sollten Sie dieses Rezept probieren. Es enthält weniger Blüten, und durch den Honig wird der Geschmack weicher und angenehmer.
Beachten Sie die Gesundheitshinweise zum Sambunigrin.
blank
Gesundheitshinweise zum Sambunigrin
Der Holunder enthält das Gift Sambunigrin, die maximale Konzentration beträgt etwa 0,1 %. Dies ist ein cyanes Glykosid, d.h. es ist eine zuckerähnliche Verbindung, welche giftige Blausäure freisetzt. Das Sambunigrin ähnelt im Aufbau dem Gift der Tollkirsche und führt zu Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfall. Das Sambunigrin ist sowohl in den Samen reifer Beeren enthalten als auch in besonders hoher Konzentration in den grünen Pflanzenteilen, der Rinde und in unreifen Beeren. Deshalb müssen bei der Ernte von Holunderbeeren alle unreifen Beeren aussortiert und die Stiele sorgfältig entfernen werden. Da das Gift bei hoher Temperatur zerfällt, muss der Holundersaft vor der Gärung erhitzt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass die Temperatur von 80°C mindestens 20 Minuten lang eingehalten wird. Kontrollieren Sie die Temperatur mit einem Thermometer!
Schneiden Sie die Blütenstände komplett von Strauch und schichten Sie sie vorsichtig in einem Behälter. Sie sollten noch am gleichen Tag verarbeitet werden, damit die Blüten nicht braun werden können. Wieder zu Hause, wird zunächst die Zitronensäure mit einer kleinen Prise Vitamin C in einigen Litern destilliertem Wasser gelöst. Streifen Sie die Blüten ab und lassen Sie sie in das Wasser fallen. Noch einmal: Es dürfen keine grünen Pflanzenteile in den Weinansatz gelangen, entfernen Sie sorgfältig alle Blütenstiele! Anschließend wird der Honig in dest. Wasser gelöst und kommt zusammen mit dem Nährsalz, dem Antigel und dem Tannin in den Ballon. Auf das Endvolumen einstellen und die Gärung durch Zugabe der Hefe starten. Nach ein bis zwei Wochen heftiger Gärung werden Blüten ausgepresst. Stellen Sie nun die Säure ein mit Milchsäure. Wenn die Gärintensität nachlässt, in regelmäßigen Abständen den Alkoholgehalt messen und nachzuckern, je nach Geschmack mit Zucker oder Honig, bis zum Endpunkt der Gärung. Ist dieser erreicht, Restsüße einstellen und mit 2 g Pyrosulfit schwefeln und von nun an möglichst kühl und ruhig lagern. Den Ansatz innerhalb einer Woche vom Hefebodensatz ziehen. Nun weiterhin kühl lagern und die Selbstklärung abwarten, alternativ kann der Wein geschönt oder gefiltert werden. Vor der Flaschenabfüllung nochmals mit 2 g Pyrosulfit schwefeln und mit 2 g Vitamin C versetzen.
Diesen Wein jung zu trinken wäre eine Sünde. Er gehört sechs Monate oder noch besser ein Jahr lang in den Keller und nicht in die Kehle!